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Quidditch

Die Entwicklung des fliegenden Besens

Es gibt bis heute keine Zauberformel, die das Fliegen für Zauberer ohne Hilfsmittel ermöglicht. Diejenigen, die sich in ein geflügeltes Wesen verwandeln können (Animagie), können zwar ohne Hilfsmittel fliegen, sind aber sehr selten. Jene, die sich in eine Fledermaus verwandeln können, können zwar fliegen, besitzen jedoch ein Fledermausgehirn, weshalb sie, sobald sie sich in eine Fledermaus verwandelt haben, vergessen, wo sie hinwollten. Es gibt zwar die Levitation, doch unsere Vorfahren wollten nicht nur zwei Meter über dem Erdboden schweben. Sie wollten fliegen wie die Vögel, jedoch ist es eine Unannehmlichkeit, sich Federn wachsen zu lassen. Heute ist es selbstverständlich, dass fast jeder Zauberer in Britannien einen fliegenden Besen besitzt, weshalb wir uns nur selten fragen: Warum ist der Besen der einzige Gegenstand, mit dem man (gesetzlich erlaubt) fliegen kann? Warum haben wir es nicht so gemacht, wie die Zauberer im Osten, und uns einen fliegenden Teppich angeschaffen? Warum fliegen wir nicht auf Tischen, Heizungen oder Stehlampen? WARUM AUSGERECHNET DER BESEN? Die Zauberer wussten natürlich, dass die Muggel unbedingt auch magische Kräfte haben wollen werden, wenn sie es herausgefunden hätten. Darum gaben sie das Geheimnis nicht preis, noch bevor das Internationale Abkommen zu Geheimhaltung der Zauberei in Kraft trat. Wenn man schon unbedingt ein Fluggerät im Haus haben wollte, dann musste es etwas sein, das leicht zu verstecken war. Der Besen war dafür bestens geeignet; wenn ein Muggel kam, musste man nicht erklären, worum es sich handelt, außerdem waren Besen leicht zu transportieren und preiswert. Allerdings waren die ersten fliegenden Besen noch nicht perfekt. Das Zauberer und Hexen in Europa schon im Jahr 962 n. Chr. fliegende Besen benutzt hatten, beweisen historische Dokumente. Aus dieser Epoche zeigt eine deutsche illuminierte Handschrift drei Zauberer, die mit unbehaglichen Gesichtern von ihren Besen stiegen. Im Jahr 1107 berichtet der Zauberer Guthrie Lochrin (Schotte) von seinem "mit Holzsplittern gespickten Hintern und aufgequollenen Hämorrhoiden" nach einem gar nicht langen Ritt auf dem Besen von Montrose nach Arbroath. Im Quidditch-Museum ist ein Besen aus dem Mittelalter ausgestellt, der uns etwas von den Qualen Lochrins zeigt. Ein dicker, knorriger Besenstiel aus unpoliertem Eschenholz, an dessen einem Ende auf simpelste Weise ein paar Haselstrauchzweige festgebunden sind, ist weder bequem noch genügt er aerodynamischen Erfordernissen.  Er ist mit einem simplen Zauber ausgestattet: Er kann nur mit einer einzigen Geschwindigkeit  vorwärtsfliegen; er steigt, sinkt und hält an. Weil in dieser Zeit die Zaubererfamilien ihre Besen noch selbst herstellten, gab es riesige Unterschiede an Schnelligkeit, Komfort und Handhabung der jeweiligen Reisemittel. Im zwölften Jahrhundert lernten die Zauberer schließlich, Tauschhandel zu betreiben, so dass ein guter Besenmacher seine Besen gegen Zaubertränke eintauschen konnte, wenn diese seinem Nachbar besser gelangen. Und als die Besen bequemer wurden, flog man nicht nur, um von A nach B zu kommen, sondern auch aus Spaß.

Mitteralterliche Besenspiele

JÄHRLICHES BESENRENNEN
Das berühmte jährliche Besenrennen hat seinen Ursprung im zehnten Jahrhundert. Die Flieger rasen über eine Entfernung von knapp fünfhundert Kilometern von Kopparberg nach Arjeplog. Die Streckte läuft geradewegs durch ein Drachenreservat, weshalb die riesige silberne Trophäe die Gestalt eines schwedischen Kurzschnäuzlers hat. Dieser Wettflug, heute eine Veranstaltung von internationalem Rang, bringt Zauberer aus allen Ländern in Kopparberg zusammen, wo sie die Teilnehmer anfeuern, um anschließend nach Arjeplog zu apparieren, wo sie den Überlebenden gratulieren.

STICHSTOCK
Das berühmte Gemälde "Günther der Gewaltige ist der Gewinner" (1105) zeigt das alte deutsche Spiel Stichstock. Auf einer sieben Meter hohen Stange wurde eine aufgeblasene Drachenblase befestigt. Ein Spieler auf einem Besen hat die Aufgabe, diese Blase zu schützen. Der Blasenwächter, Mann oder Frau, hatte ein Seil um die Taille geschlungen, das an der Stange befestigt war, und konnte sich daher nicht weiter als gut drei Meter von ihr entfernen. Die anderen Spieler flogen dann abwechselnd auf die Blase zu und versuchten, sie mit dem eigens dafür geschärften Ende ihres Besens zu durchstechen. Der Blasenwächter durfte seinen Zauberstab benutzen, um die Angriffe abzuwehren. Das Spiel war zu Ende, sobald die Blase tatsächlich durchstochen war oder es der Blasenwächter geschafft hatte, alle Gegner aus dem Spiel zu hexen, sofern er zwischenzeitlich nicht vor Erschöpfung zusammengebrochen war. Stichstock starb im vierzehnten Jahrhundert aus.

AINGINGEIN
In Irland blühte das Spiel Aingingein und wurde in manch einer irischen Ballade besungen (der legendäre Zauberer Fingal der Furchtlose soll angeblich ein Aingingein-Champion gewesen sein. Hier nahmen die Spieler abwechselnd den "Dom" oder Ball (übrigens die Gallenblase einer Ziege) und rasten durch brennende Fässer hindurch, die auf Stelzen hintereinander hoch in der Luft angebracht waren. Der Dom musste durch das letzte Fass geworfen werden. Sieger war der Spieler, dem dies am schnellsten gelang, ohne unterwegs in Flammen aufzugehen.

CREAOTHCEANN
Schottland war die Wiege des wohl gefährlichsten aller Besenspiele - Creaothceann. Das Spiel wird in einem tragischen grässlichen Gedicht aus dem elften Jahrhundert erwähnt, dessen erster Vers in der Übersetzung wie folgt lautete:
     Die Spieler kamen zusammŽ,
     zwölf stattliche, mutige Männer,
     Sie banden sich die Kessel um,
     zum Fliegen bereit,
     Beim Klang des Horns,
     stiegen sie rasch in die Lüfte,
     Doch zwölfe von ihnen
     waren dem Tode geweiht.
Jeder Creaothceann-Spieler schnallte sich einen Kessel auf den Kopf. Beim Klang eines Horns oder einer Trommel begannen bis zu hundert verzauberte Steine und Felsbrocken, die zunächst gut dreißig Meter hoch in der Luft geschwebt hatten, zu Boden zu fallen. Die Spieler flogen blitzschnell umher und versuchten möglichst viele Steine mit ihren Kesseln aufzufangen. Bei vielen schottischen Zauberern galt dies als als äußerster Beweis von Männlichkeit und Mut, und Creaothceann erfreute sich im Mittelalter, ungeachtet des von diesem Spiel verlangten hohen Blutzolls, beträchtlicher Beliebtheit. Im Jahr 1762 schließlich wurde es verboten, und obwohl sich Magnus "Beulenkopf" Macdonald in den sechziger Jahren des zwansigsten Jahrhunderts an die Spitze einer Bewegung zur Wiedereinführung des Spiels setzte, weigerte sich das Zaubereiministerium, das Verbot aufzuheben.

SHUNTBUMPS
Shuntbumps war ein beliebter Sport im englischen Devon. Es handelte sich um eine ruppige Variante des Tunierkampfs, bei dem es einzig und allein darum ging, so viele gegnerische Spieler wie möglich von ihren Besen zu hauen. Wer am Schluss noch übrig war hatte gewonnen.

SWIVENHODGE
Swivenhodge hatte seinen Ursprung in Herefordshire. Wie beim Stichstock benuzte man auch hier eine luftgefüllte Blase, zumeist die eines Schweins. Die Spieler saßen rücklings auf ihren Besen und schlugen die Blase mit einem Reisigbündel über eine Hecke. Wenn ein Spieler die Blase verfehlte, gewann der Gegner einen Punkt. Wer zuerst fünfzig Punkte erreichte, war Sieger. In England wird Swivenhodge auch heute noch gespielt, es hat jedoch nie größere Popularität erlangt; Shuntbumps hat lediglich als Kinderspiel überlebt. Auf Queerditch Marsh jedoch war ein Spiel erfunden worden, das eines Tages zum beliebtesten in der Zauberwelt werden sollte.

Das Spiel von Queerditch Marsh

Unser Wissen über die rauen Anfänge des Quidditch verdanken wir den Aufzeichnungen der Hexe Gertie Keddle, die im elften Jahrhundert am Rande von Queerditch Marsh lebte. Zum Glück für uns führte sie ein Tagebuch, das heute im Londoner Quidditch-Museum zu besichtigen ist. Die folgenden Auszüge wurden aus dem stark fehlerhaften Angelsächsisch des Originals übersetzt.
    Dienstag. Heiß. Diese Meute von der anderen Seite der Marsch hat es schon wieder getrieben. Dieses dumme Spiel auf Besen. Ein großer   
    Lederball flog mitten in mein Kohlbeet. Hab dem Mann, der ihn holen kam, einen Fluch aufgehalst. Wollte sehen, wie er mit nach hinten
    verdrehten Knien wieder davonflog, diese große haarige Wildsau.
    Dienstag. Nass. War draußen auf der Marsch, um Nesseln zu pflücken. Die Besentrottel waren schon wieder am Spielen. Versteckte mich
    hinter einem Stein und sah ihnen eine Weile zu. Sie haben einen neuen Ball. Den werfen sie sich gegenseitig zu und dann in die Bäume
    der Marsch, wo er sich in den Ästen verfangen soll. Sinnloser Unfug.
    Dienstag. Windig. Gwenog kam auf einen Nesseltee vorbei, dann meinte sie, ob ich nicht mit nach draußen kommen wolle, da wär was
    ganz aufregendes zu sehen. Da stand ich nun und sah diesen Hohlköpfen zu, wie sie auf der Marsch spielten. Dieser große schottische
    Zauberer von oben auf dem Hügel war auch dabei. Jetzt lassen sie auch noch zwei schwere Steine durch die Gegend fliegen, die sie von
    den Besen hauen sollen. Ist leider nicht passiert, während ich zusah. Gwenog meinte, sie würde selbst öfter spielen. Ging angewidert
    nach Hause.
Diese Tagebucheintragungen sagen uns viel mehr, als Gertie Keddle geahnt haben konnte, ganz abgesehen von dem Umstand, dass sie nur den Namen eines einzigen Wochentages kannte. Zunächst also war der Ball, der in ihrem Kohl landete, aus Leder, wie der moderne Quaffel - die luftgefüllte Blase, die in anderen Besenspielen dieser Zeit benutzt wurde, war natürlich kaum mit Genauigkeit zu werfen, besonders bei windigem Wetter. Zweitens offenbarte uns Gertie, dass die Männer den Quaffel "in die Bäume zu beiden seiten der Marsch" warfen, wo er sich verfangen sollte - offenbar eine frühe Form des Toreschießens. Drittens gewährt sie uns einen kurzen Blick auf die Vorläufer der Klatscher. Höchst interessant ist, dass ein "großer schottische Zauberer" dabei war. War er vielleicht ein Creaothceann-Spieler? War es seine Idee, die schweren Steine zu verhexen, damit sie auf gefährliche Weise kreuz und quer über das Spielfeld schossen, wie die Felsbrocken im Spiel aus seiner Heimat? Erst ein Jahrhundert später finden wir erneut einen Hinweis auf den Sport von Queerditch Marsh, als der Zauberer Goodwin Kneen die Feder zur Hand nahm und an seinen norwegischen Vetter Olaf schrieb. Kneen lebte in Yorkshire, ein Beleg dafür, wie schnell sich der von Gertie Keddle erstmals beschriebene Sport in ganz Britannien ausgebreitet hatte. Kneens Brief wird im Archiv des norwegischen Zaubereiministerium verwahrt.
 
Lieber Olaf,
wie geht es dir? Mir selbst geht es gut, doch Gunhilda hat einen Anflug von Drachenblattern. Letzten Samstagabend genossen wir eine schwungvolle Partie Kwidditch, obwohl die arme Gunhilda als Fängerin ausfiel und wir statt ihrer Radulf, den Schmied, nehmen mussten. Die Mannschaft aus Ilkley spielte gut, konnte uns aber nicht das Wasser reichen, hatten wir doch den ganzen Monat eifrig trainiert und trafen zweiundvierzigmal. Radulf bekam einen Blooder an den Kopf, weil der gute Ugga nicht schnell genug mit dem Knüppel war. Mit den neuen Zielfässern machten wir gute Erfahrungen. Drei Fässer auf Stelzen zu beiden Seiten, Oona, die Schankwirtin, hat sie uns geschenkt. Sie hat uns auch die ganze Nacht mit Met freigehalten, weil wir gewonnen haben. Gunhilda war ein wenig verärgert, weil ich so spät nach Hause kam. Ich musste von ein paar tückischen Flüchen reißaus nehmen, doch inzwischen habe ich meine Finger wieder. Diesen Brief schicke ich mit meiner besten Eule. Ich hoffe, sie schafft es.
Dein Vetter
Goodwin

Wir sehen, wie weit sich das Spiel im Lauf eines Jahrhunderts entwickelt hatte. Goodwins Gattin sollte eigentlich "Fänger" spielen - vermutlich der alte Ausdruck für Jäger. Der "Blooder" (zweifellos der altenglische Begriff für Klatscher), der Radulf, den Schmied, traf, sollte von Ugga abgewehrt werden, der offenbar den Treiber spielte, da er ja einen Knüppel trug. Nicht mehr Bäume dienen jetzt als Tore, sondern Fässer auf Stelzen. Noch fehlte jedoch ein wichtiges Element des Spiels: der Goldene Schnatz. Erst Mitte des dreizehnten Jahrhunderts kam der vierte Quidditch-Ball hinzu, und dies auf recht merkwürdige Art und Weise.

Anti-Muggel-Vorkehrungen

Im Jahr 1398 verfasste der Magier Zacharias Mumps die erste umfassende Beschreibung des Quidditch-Spiels. Zuallererst, so betonte er, müsse man sich während des Spiels unbedingt gegen Muggel absichern: "Wählt einsame Moorgebiete weitab von Muggelbehausungen und sorgt dafür, dass man euch nicht sehen kann, wenn ihr euch auf dem Besen in die Lüfte erhebt. Wenn ihr ein dauerhaftes Spielfeld einrichten wollt, sind Muggelabwehrzauber nützlich. Auch ist es ratsam, des Nachts zu spielen." Dass MumpsŽ excellenter Ratschlag nicht immer befolgt wurde, schließen wir aus der Geschichte. Der Magische Rat verbot schon 1362 jedes Quidditch-Spiel im Umkreis von achtzig Kilometern von Städten. Quidditch gewann jedoch so rasch an Beliebtheit, dass der Rat es 1368 für nötig befand, das Verbot auf hundertsechzig Kilometer im Umkreis von Städten auszuweiten. Im Jahre 1419 erließ er schließlich das Dekret mit der inzwischen allseits bekannten Formulierung, Quidditch dürfe "nicht in der Nähe irgendeines Ortes gespielt werden, an dem auch nur die geringste Chance besteht, dass ein Muggel zusieht. Widrigenfalls werden wir uns anschauen, wie gut ihr spielt, wenn ihr an eine Kerkermauer gekettet seid." Wie jeder Zauberer bereits von Kindesbeinen an weiß, ist die Tatsache, dass wir auf Besen fliegen, unser wohl am schlechtesten gehütetes Geheimnis. Auf keinem Bild, dass ein Muggel von einer Hexe malt oder zeichnet, darf ein Besen fehlen, und wie lächerlich diese Darstellungen auch sein mögen (keiner der von den Muggeln abgebildete Besen könnte sich auch nur eine Sekunde in der Luft halten), sie gemahnen uns doch daran, dass wir jahrhundertelang allzu sorglos waren. So darf es uns nicht überraschen, dass Besen und Magie im Kopf eines Muggels unlöslich miteinander verbunden sind. Angemessene Sicherheitsvorkehrungen wurden erst im Jahre 1692 mit dem Abkommen zur Geheimhaltung der Zauberei durchgesetzt, das jedes Zaubereiministerium unmittelbar für die Folgen Magischer Spiele auf seinem jeweiligen Gebiet verantwortlich machte. Quidditch-Mannschaften, die sich über die Richtlinien des Ministeriums hinwegsetzten, wurden ab diesem Zeitpunkt gezwungen, sich aufzulösen. Am bekanntesten ist der Fall der Banchory Bangers, einer schottischen Mannschaft, die nicht nur für ihr miserables Quidditch berüchtigt war, sondern auch für ihre Feste nach den Spielen. Nach ihrem Spiel gegen die Appleby Arrows im Jahr 1914 ließen es die Bangers nicht nur zu, dass ihre Klatscher in die Nacht hinein davonsausten, sondern machten sich auch noch auf, einen Schwarzen Hebriden zu fangen, der ihr Mannschaftsmaskottchen werden sollte. Vertreter des Zaubereiministeriums setzten sie fest, als sie über Inverness hinwegflogen, und die Banchory Bangers spielten nie wieder Quidditch. In unserer Zeit spielen die Quidditch-Mannschaften nicht in ihren Heimatorten, sondern reisen zu eigens von der Abteilung für Magische Spiele und Sportarten eingerichteten Spielfeldern, die mit angemessenen Vorkehrungen zum Schutz vor Muggeln ausgestattet sind. Wie Zacharias Mumps schon vor sechshundert Jahren durchaus zu Recht empfahl, sind Quidditch-Felder auf abgelegenen Mooren am sichersten.

Wie der goldene Schnatz zum Quidditch kam

Ab dem frühen zwölften Jahrhundert war die Schnatzerjagd bei vielen Hexen und Zauberern ein beliebter Zeitvertreib. Heute sind die goldenen Schnatzer eine geschützte Art, doch zur damaligen Zeit waren sie in Nordeuropa weit verbreitet. Weil sie sich jedoch geschickt verstecken und sehr schnell fliegen konnten, waren die Muggel kaum in der Lage, sie aufzuspüren.Der Schnatzer ist ein winziges Wesen, verblüffend flink in der Luft und sehr geschickt, wenn es darum geht, seinen natürlichen Feinden auszuweichen. All dies mehrte nur noch das Ansehen der Zauberer, die einen Schnatzer fingen. Das Quidditch-Museum bewahrt einen Gobelin aus dem zwölften Jahrhundert, der eine Gruppe von Zauberern zeigt, die gerade aufbricht, um einen Schnatzer zu fangen. Auf dem ersten Abschnitt des Wandteppichs sind einige Jäger mit Netzen zu sehen, andere tragen Zauberstäbe, und wiederum andere versuchen den Schnatzer mit bloßen Händen zu fangen. Der Gobelin enthüllt zudem, dass der Schnatzer von seinen Fängern häufig zerdrückt wurde. Im letzten Teil der Darstellung ist zu sehen, wie der Zauberer, der den Schnatzer gefangen hat, als Auszeichnung einen Sack Gold erhält. Die Schnatzerjagd war in vielerlei Hinsicht verwerflich. Jeder Zauberer, der das Herz am rechten Fleck hat, wird die Vernichtung dieser friedliebenden Vögel im Namen des Sports beklagen. Überdies hatte die meist am hellichten Tage betriebene Schnatzerjagd zur Folge, dass mehr Muggel fliegende Besen zu Gesicht bekommen als bei allem anderen, was Zauberer trieben. Damals war der magische Rat jedoch nicht in der Lage, die Beliebtheit dieses Sports einzudämmen - im Gegenteil, wie wir noch sehen werden, erhob der Magische Rat selbst offenbar keine Einwände.  Die Schnatzerjagd kreuzte schließlich im Jahr 1269 den Weg des Quidditch, und zwar bei einem Spiel, dem das Oberhaupt des Magischen Rates, Barberus Bragge, persöhnlich beiwohnte. Wir wissen dies dank des Augenzeugenberichts, den Madam Modesty Rabnott aus Kent an ihre Schwester Prudence in Aberdeen schickte (auch dieser Brief ist im Quidditch-Museum ausgestellt). Madam Rabnott zufolge brachte Bragge einen Schnatzer im Käfig zum Wettkampf mit und verkündete den beiden Mannschaften, er setzte ein Preisgeld von einhundertfünfzig Galleonen für denjenigen Spieler aus, der den Schnatzer während der Partie einfinge. Madam Rabnott schilderte, was daraufhin geschah:
     Die Spieler erhoben sich alle sogleich in die Lüfte, achteten nicht auf den Quaffel und wichen den Blooders aus. Beide Hüter verließen ihre Torkörbe   
     und schlossen sich der Jagd an. Der arme kleine Schnatzer flatterte verzweifelt kreuz und quer über das Feld und suchte zu entkommen. Doch die
     unten versammelte Zaubererschar zwang ihn mit Abwehrzaubern auf das Feld zurück. Nun, Pru, du weißt, was ich von der Schnatzerjagd halte
     und wie ich sein kann, wenn mir einmal der Kragen platzt. Ich rannte auf das Feld und schrie: "Ratsoberhaupt Bragge, das ist kein Sport mehr!
     Lassen sie den Schnatzer davonfliegen und zeigen sie uns das vornehme Spiel Cuaditch, dessentwegen wir alle gekommen sind!" Du wirst es nicht
     glauben, Pru, aber dieser Rohling lachte nur und schleuderte mir den leeren Vogelkäfig entgegen. Nun, da sah ich rot, Pru, und das meine ich
     ernst. Als der arme kleine Schnatzer auf mich zuflog, führte ich einen Aufrufezauber aus. Du weißt, wie gut meine Aufrufezauber sind, Pru -
     natürlich war es recht leicht für mich, richtig zu zielen, weil ich ja nicht auf einem Besenstiel saß. Der kleine Vogel flatterte schnurstracks in meine
     Hand. Ich steckte ihn in den Ausschnitt und rannte wie von der Tarantel gestochen davon. Gut und schön, sie haben mich geschnappt, doch erst,
     nachdem ich mit der Meute entkommen war und den kleinen Schnatzer freigelassen hatte. Ratsoberhaupt Bragge war sehr zornig und einen
     Moment lang fürchtete ich, als gehörnte Kröte zu enden, doch glücklicherweise beruhigten ihn seine Berater, und sie verlangten nur zehn
     Galleonen Bußgeld von mir, weil ich das Spiel gestört hatte. Natürlich habe ich noch nie in meinem Leben zehn Galleonen besessen, also ist das
     gute alte Haus verloren. Ich werde bald kommen und bei dir einziehen, zum Glück haben sie mir den Hippogreif gelassen. Und ich sage dir, Pru,
     Ratsoberhaupt Bragge würde meine Stimme nie bekommen, wenn sie mich denn wählen ließen.
     Deine dich liebende Schwester
     Modesty
Madam Rabnott mochte mit ihrem kühnen Schritt einen Schnatzer gerettet haben, doch alle konnte sie nicht retten. Ratsoberhaupt Bragge hatte mit seiner Idee das Wesen des Quidditch für immer verändert. Bald wurden bei allen Quidditch-Spielen Goldene Schnatzer freigelassen, und ein Spieler jeder Mannschaft (der Häscher) hatte einzig und allein die Aufgabe, ihn zu fangen. War der Vogel dann getötet, war das Spiel zu Ende und die Mannschaft des Häschers erhielt zusätzlich einhundertfünfzig Punkte, in Erinnerung, an die einhundertfünfzig Galleonen, die Oberhaupt Bragge einst versprochen hatte. Die Menge sorgte mit den von Frau Rabnott erwähnten Abwehrzaubern dafür, dass der Schnatzer über dem Spielfeld blieb. Mitte folgenden Jahrhunderts jedoch waren die Goldenen Schnatzer vom Aussterben bedroht, so dass der Magische Rat, den inzwischen die um einiges aufgeklärtere Elfrida Clagg leitete, den Goldenen Schnatzer zur geschützten Art erklärte und sowohl die Jagd auf ihn als auch seinen Gebrauch beim Quidditch verbot. In Somerset wurde das Modesty-Rabnott-Schnatzer-Reservat gegründet, und man suchte händeringend nach einem Ersatz für den Vogel, um das Quidditch selbst nicht aussterben zu lassen. Die Erfindung des Goldenen Schnatzes wird dem Zauberer Bowman Wright aus Godric's Hollow zugeschrieben. Während die Quidditch-Mannschaften im ganzen Land sich mühten, anstelle des Schnatzers andere Vögel für das Spiel zu finden, machte der sich im Verzaubern von Metallen bewanderte Wright an die Aufgabe,einen Ball zu schaffen, der das Verhalten und die Flugeigenschaften des Schnatzers nachahmte. Dass ihm dies glänzend gelang, geht aus den vielen (heute im Besitz eines Privatsammlers befindlichen) Pergamentrollen aus seinem Nachlass hervor, auf denen er die aus dem ganzen Land eingegangenen Bestellungen notierte. Der Goldene Schnatz, wie Wright seine Erfindung nannte, war ein walnussgroßer Ball von genau demselben Gewicht wie ein Schnatzer. Seine silbrigen Flügel hingen wie die des Schnatzers an voll drehbaren Angeln, die es ihm ermöglichten, wie das Vorbild in Windeseile und mit größter Genauigkeit die Flugrichtung zu wechseln. Im Gegenteil zum Schnatzer jedoch war der Schnatz mit einem Zauber belegt, der ihn in den Grenzen des Spielfelds hielt. Mit der Einführung des Goldenen Schnatzes, so lässt sich sagen, endete die Entwicklung, die dreihundert Jahre zuvor auf Queerditch Marsh begonnen hatte. Quidditch war nun endgültig geboren.