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Winkelgasse Nr.93

Das ehemals bunte Schild war ausgeblichen; eine Ecke hatte sich von der Fensterscheibe gelöst und war nach hinten umgeknickt. Hinter dem Glas: nur Dunkelheit und Leere, obwohl er wusste, dass die Regale immer noch gefüllt waren, wenn auch inzwischen vermutlich verstaubt. Der letzte Rest Wintersonne erzeugte eine schwache Reflexion auf dem Glas, so dass er, wenn er das Haus betrachtete, auch seinen eigenen Anblick ertragen musste. Der Blick seines Spiegelbildes – sein eigener! – war vorwurfsvoll, und er musste sich zusammenreißen, um ihn in der Dämmerung nicht für den eines anderen zu halten. Er war einmal hineingegangen. Jetzt wusste er, dass er es nicht ertragen konnte. Auch jetzt, wenn er nur davorstand, musste er sich gegen die Erinnerungen wehren, die in ihm hochstiegen. Er kam sich vor wie ein alter Mann, der auf die Trümmer seiner Jugend blickt. Sie hatten einen Fehler gemacht, den so viele begingen: sich für unsterblich zu halten. Oder zumindest für unzertrennlich. Keines von beiden hatte sich bewahrheitet, und er, der in der Sicherheit aufgewachsen war, niemals ohne seinen Bruder sein zu müssen, war nun allein. Er, der sein ganzes Leben lang stets in einem Atemzug mit ihm genannt worden war, der niemals nur er, sondern die eine Hälfte der Zwillinge gewesen war. Er hatte nicht nur seinen Bruder verloren, sondern auch ein Teil seiner selbst.

„George?“

Er sah ihre Reflexion neben seiner, ohne sich umdrehen zu müssen. Sie stand so dicht neben ihm, dass er ihre Hand leicht mit der seinen hätte berühren können, doch er tat es nicht. Jede Bewegung kam ihm wie eine unüberwindbare Anstrengung vor.

Er erinnerte sich noch gut daran, wie sie ihn aus seiner Wohnung geholt hatte, zu der Zeit, als der Schmerz noch brennend wie eine offene Wunde gewesen und noch nicht der Kälte gewichen war. Seitdem sahen sie sich fast jeden Tag. Sie redeten nicht viel, sondern liefen einfach nebeneinander her, immer denselben Weg. Angelina weinte manchmal noch, und dann wünschte er sich, stärker zu sein, um sie trösten zu können, doch er hatte seine Stimme schon so lange nicht mehr benutzt, dass er nicht sicher war, ob er noch einen Laut hervorbringen könnte. Sie war die Einzige, deren Gesellschaft er ertrug. Er hatte den Fuchsbau schon nach wenigen Tagen wieder verlassen und war in die Londoner Wohnung zurückgekehrt, die sie damals gemietet hatten. Er wusste noch nicht einmal genau, wen sie verloren hatte, und manchmal nahm er sich vor, sie danach zu fragen. Er machte es nie.

Er war sich noch nicht einmal sicher, warum sie kam. Vielleicht machte sie sich Sorgen, vielleicht war es nur wegen Fred. Vielleicht würde er schon am nächsten Tag vergeblich auf sie warten. Aber es war nicht wichtig, solange sie einen kleinen Teil des Eises auf seinem Herzen zum Schmelzen brachte, während sie durch die schneebedeckten Straßen Londons liefen.


geschrieben von: Melody Evanna Fynn