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Nun war es soweit. Der Moment vor dem er sich immer am meisten gefürchtet hatte war gekommen. Sein Stolz war verletzt gewesen und er hatte etwas gesagt, was er nicht einmal gedacht hatte. Dennoch die Worte konnte er nicht zurück nehmen. Sicher er hasste im Moment nahezu die ganze Welt und dennoch hatte er die Person beleidigt die er liebte. Er stolperte den Weg entlang und wollte so schnell es geht zu Lily gelangen. Sein verletzten Stolz ließ er gerade hinter sich, eben so wie James, Sirius und die anderen, welche hinter seinem Rücken noch immer lachten und grölten. Oh ja, James war ja so cool. Mit seinen Zauberstab auf jemanden los zu gehen, der alleine und unbewaffnet war und das auch noch vor ihren Augen. Lily hatte alles gesehen. Sie hatte ihn auch helfen wollen, aber er hatte sich nicht helfen lassen und sie beleidigt. Nun hatte James genau das erreicht, was er schon so lange im Sinn hatte. Severus und Lily hatten sich gestritten, dabei hatte es so gut zwischen den Beiden ausgesehen. Severus hatte sich nicht zu unrecht Hoffnungen gemacht, denn in letzter Zeit wurde immer deutlicher, dass Lily seine Gefühle erwiderte. Lange Zeit hatte sie zwischen ihm und James geschwankt, aber James Überheblichkeit gefiel ihr nicht. Sie war von durchweg gutem Charakter und half jedem, den es nicht gut ging und war für andere da. James hingegen tat alles um selbst besser da zu stehen. Severus war wiederum anders. Er kümmerte sich nicht groß um andere, sie waren ihm egal. Sein Motto war leben und leben lassen. Doch Lily war alles für ihn. Severus liebte sie mehr als sein eigenes Leben und würde alles für sie tun.
Der schwarzhaarige Junge eilte weiter durch den Schloßgarten und hoffte sie einzuholen. Gerade noch sah man die roten Haare des weinenden Mädchens um eine Ecke verschwinden und der junge Snape setzte zum Spurt an um seine beste Freundin noch einzuholen. Total ausser Atem schaffte er es ihr Handgelenk zu greifen und bat:“ Bitte warte doch...lass uns darüber reden.“ Lily befreite sich von seinem Griff und keifte ihn an: “Reden? Was gibt es da noch zu reden? Ich hab gedacht, dass du nicht zu denen gehörst, die Muggelstämmige hassen, aber du hast es ja gerade über deutlich klar gestellt...“ Ihre grünen Augen waren verweint und ihre Tränen liefen über ihr Gesicht. Dieser Anblick brach Severus das Herz, es war seine Schuld, sie weinte nur wegen ihm. Niemals hätte er vermutet, dass er ihr durch so einen unüberlegten dummen Satz, welcher ihm ungewollt ausgerutscht war, so hätte verletzten können. Gerade als der junge Slytherin ansetzen wollte um etwas zu sagen lief das Mädchen schon weiter. Natürlich folgte er ihr erneut mit den Worten:“ Lily...Bitte...ich...es war nicht so gemeint...Du weist ich hasse dich nicht...ganz im Gegenteil...du bist doch die einzige hier die...“ er brach den Satz ab immerhin wusste er nicht mal ob sie ihm zuhörte. Das Mädchen aus Gryffindor schien aber zuzuhören, denn sie drehte sich mit fragendem Gesicht zu ihm um. Sie war die einzige hier, die was? Ihn ganzes Interesse war gerade darauf aus, das Ende des Satzes zu erfahren. Langsam schritt Severus auf sie zu und überbrückte die letzten Meter bis er wenige cm von ihr entfernt stand. Es biss sich kurz auf die Unterlippe und holte tief Luft, denn was er jetzt sagen würde kostete sehr viel Überwindung und noch sehr viel mehr Mut, als er immer geglaubt hatte. Da er nicht so viel mit Menschen zu tun hatte, da die Bücher seine besten Freunde waren, wusste er nicht wirklich wie man so über seine Gefühle zu reden hatte, dass es auch nicht zu aufdringlich war. Aber in diesem Moment war die Angst Lily für immer zu verlieren einfach viel größer, als die Angst einen Korb zu bekommen. Nach einem Augenblick des Schweigens durchschnitt seine Stimme die Stille:“ Du bist die einzige hier die mir etwas bedeutet. Als ich dich damals auf dem Spielplatz gesehen habe wusste ich, dass ich es nicht bereuen würde dich anzusprechen. Du warst die erste Person mit der ich je befreundet war. Wir haben alles geteilt und als ich erfahren habe, dass ich nach Hogwarts gehen würde galt mein erster Gedanke dir und ob du auch hierher kommen würdest, denn wenn nicht, hätte ich nicht her gewollt. Als du mir deinen Brief gezeigt hattest schien alles perfekt zu sein, doch als wir hier waren kamen wir in verschiedene Häuser und ich hatte Angst dich an andere zu verlieren. Dir fällt es so leicht neue Freunde zu finden und alle lieben dich, weil du der wunderbarste Mensch auf dieser Welt bist. Und dann kreuzte dieser verfluchte James immer wieder unseren Weg und es ist jawohl nicht schwer zu erraten, was er im Schild führt und ich weis, dass du ihn magst...“ sprudelte es aus ihm heraus ehe er überhaupt wirklich begriffen hatte, dass er schon angefangen hatte zu reden und es nicht nur Gedanken waren, doch jetzt stockte er kurz. Er hatte Lily die ganze Zeit in die Augen gesehen, doch nun schaffte er es nicht mehr, denn die folgenden Worte hatte er noch nie in seinem Leben gesagt, obwohl er sie jedes mal dachte, wenn er Lily vor Augen hatte. Er seufzte und seine Stimme fing an zu zittern, ungewöhnlich starke Emotionen lagen in seiner sonst so kalten Stimme:“ Lily ich liebe dich...Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt und alles was ich neu an dir kennen gelernt habe, hat meine Liebe nur größer werden lassen. Es macht mich krank, wenn ich mir vorstelle, dass du und dieser James...“ er konnte gar nicht zu ende sprechen, denn er merkte wie seine Wut auf James gerade ins unermeßliche stieg, jedoch hob er seinen Kopf um mit seine schwarzen Augen geradewegs in die grünen von Lily zu sehen. Jegliche Angst wich Neugier, denn er wollte wissen wie sie reagierte. Sicher würde sie nicht begeistert sein, denn welches Mädchen würde schon gerne eine Liebeserklärung von ihm hören und dann auch noch nach der Situation die gerade gewesen war? Doch was er nun sah überraschte ihn. Lily schaute ihn mit großen Augen an, sie hatte vor lauter Überraschung ihre Wut und den ärger vergessen. War es wirklich wahr? Severus liebte sie? Schon immer? Warum hatte er das denn nicht schon viel früher gesagt. Sie hatte immer gedacht er sieht sie nur als seine beste Freundin an. Ihre Gedanken begannen zu rotieren. Waren all die kleinen Liebevollen Gesten, mit denen er ihr jeden Tag begegnete vielleicht doch mehr als nur Freundschaft. Sie hatte sich doch fest vorgenommen sich nicht in ihn zu verlieben, da sie die Freundschaft mit ihrer einseitigen Liebe nicht unnötig kompliziert machen wollte. Lily wollte ihren besten Freund nicht verlieren und als sie die Worte gehört hatte und ihr Herz wie verrückt angefangen hatte zu schlagen musste sie feststellen, dass es schon längst zu spät war. Sie hatte sich bereits verliebt. Sie liebte Severus.
Zu gerne hätte Severus gewusst, was in seiner Freundin gerade vor geht, wahrscheinlich überlegte sie sich, wie sie ihm schonend beibringen konnte, dass er keine Chance bei ihr hat. Ja so war sie halt, immer darauf bedacht andre nicht zu verletzen... Doch was war das? Wieso lächelte sie auf einmal. Der Slytherin hatte nun mit einer langen und Mitfühlenden Rede gerechnet, doch er kamen nur 6 Worte aus Lilys Mund: “Ich liebe dich doch auch Sev....“
Was...was war das? Er musste sich zweifellos verhört haben, sein Wunschdenken musste seine Ohren getäuscht haben und so hatte er das gehört, was er hatte hören wollen...Lily strich sich ihr rotes Haar aus dem Gesicht und wurde leicht rot, da ihr die nun entstehende stille unangenehm wurde.
Severus kniff die Augen nachdenkend etwas zusammen, vielleicht hatte er sich nicht verhört, so wollte er nun alles auf eine Karte setzen. Nachdem er einen Schritt nach vorne gegangen war und somit die letzte Distanz zwischen den beiden überwunden hatte hob er das Kinn von Lily an, welche zu Boden schaute. Er blickte ihr tief in die Augen, dann warf er einen kurzen Blick auf ihren Mund und schloß seine Augen. Zur selben zeit presste er seine Lippen sanft auf ihre und küsste sie. Dies war für beide der erste Kuß und auch wenn Severus schon oft von diesem Moment geträumt hatte, so war dieser doch so viel schöner, als er es sich jemals vorstellen konnte. Lily legte ihre arme um seinen Hals und schloß ebenfalls die Augen. Eine einzelne Träne hatte sich noch in ihrem Gesicht verirrt aber sicher nicht, weil sie unglücklich war. Seid Wochen war dies endlich wieder ein Augenblick in dem keine Mißverständnisse entstanden waren. Denn Mißverständnisse waren das, was die beiden um ein Haar ihre liebe und sogar ihre Freundschaft gekostet hätte